Mühlentag in Birgel
Ein Frühlingstag in der Vulkaneifel
Strahlend blauer Himmel, ein funkelnagelneuer Bus und eine sehr nette Fahrerin – bessere Zutaten für den ersten Tagesausflug konnten sich die Telekom-Senioren nicht wünschen.
Vom Bonner Talweg auf die Autobahn und ab Blankenheim durch die ergrünte Vulkaneifel mit ihren kleinen Örtchen nach Birgel. Hier hat Müller Erwin im Laufe der Jahre das größte Mühlenensemble Europas zusammengetragen und alte Mühlen wieder zum Leben erweckt.
Mal drinnen, mal draußen, erkundeten wir das Gelände und erfuhren von unserer Führerin Bärbel die Geschichte und die Funktionsweisen der einzelnen Raritäten. Als erstes die Senfmühle: Hier werden importierte Senfsaaten gemahlen und zu leckeren Senfspezialitäten verarbeitet. Weiter ging es zum Backhaus, wo von einer Bäckerin in zwei holzgefeuerten Tuffsteinöfen aus dem selbstgemahlenen Roggen- und Weizenmehl köstliches Mühlenbrot hergestellt wird. In der Getreidemühle – sie war die erste von Erwins Mühlenkindern – erklärte Bärbel den Weg vom Korn zum Mehl.
Nach so viel Theorie konnten wir beim leckeren Mittagessen auch Senf, Schmalz und Brot probieren. Im alten Sägewerk – die Säge wird nur zu besonderen Anlässen angeschmissen – wurde zünftig auf alten Stühlen und an alten Tischen mit altem Geschirr und Besteck gespeist.
So gestärkt, musste nachmittags als erstes die 100 Jahre alte Horizontalsäge zeigen, dass sie noch Holzplatten für Tische sägen kann. In der Ölmühle erfuhren wir wie Raps-, Kürbiskern- und Haselnussöl entsteht. Zum Schluss konnten wir in einem alten Festsaal das jüngste und liebste “Spielzeug“ vom Müller – eine Schnapsbrennerei – bestaunen und die Ergebnisse kosten. Jetzt wissen wir endlich was der Unterschied zwischen Brand und Geist ist.
Vor der Erstürmung des Mühlenlädchens, um etwas von den Köstlichkeiten mit nach Hause zu nehmen, rundete Apfelkuchen mit Kaffee oder Tee den Mühlenerlebnistag ab.
Angenehm ermattet von den vielen Altertümchen traten wir die Heimreise an.
(Elf)